Nahe der Grenze von Sigrid Stemler
Karg geht es zu in den Dörfern und Weilern im französisch / deutschen Grenzgebiet zu Beginn des zwanzigsten Jahrhunderts. Die Familien sind groß, Verdienstmöglichkeiten und Versorgungslage schlecht. Berthas Mutter stirbt an Auszehrung kurz nach der Geburt ihres zehnten Kindes. Der Vater zieht die Kinder im Schatten des Ersten Weltkrieges groß, streng, aber gerecht. Drei Brüder lassen ihr Leben im Krieg.
Kurz vor Ausbruch des Zweiten Weltkrieges muss Bertha ihren Heimatort verlassen, hochschwanger, und ist gezwungen ihre vierzehnjährige Älteste in der Dienstverpflichtung zurückzulassen. Die Odyssee der Familie durch die deutschen Lande, die Vielzahl der Entbehrungen, aber auch glückliche Momente der Gemeinsamkeit schildert dieser biografische Roman. Ein bewegendes Zeugnis eines Familienschicksals in den Wirren der Kriegs- und Nachkriegszeit und dem beginnenden Wirtschaftswunder.
Absolut lesenswert!
Sigrid Georgine Stemler
wurde 1944 in einem kleinen Ort in der Pfalz geboren. Nach Abschluss von Schule und Beruf, Wechsel von der Provinz in die Hauptstadt Berlin. Weiterbildung in der französischen und italienischen Sprache. Ein kleiner von ihr verfasster Gedichtsband ergänzt mit selbstgemalten Bildern, war ihr Erstlingswerk und der Auslöser, das Schreiben ernsthaft zu studieren. Seit vielen Jahren lebt sie wieder in der Pfalz, „Nahe der Grenze“ ist ihr erster Roman.
Das Echo unseres Schweigens von Martina Berscheid
Schweigen und Verdrängung beherrschen Martina Berscheids Roman „Das Echo unseres Schweigens“. Er handelt von Carla und Henning, einem Paar in der Krise. Mit dem Umzug in ein Landhaus hofft insbesondere Carla auf einen Neuanfang. Um das Haus, das von schwarzen Vögeln regelrecht bewacht wird, ranken sich jedoch düstere Gerüchte. Während Carla das Anwesen von Anfang an liebt, erscheint es Henning fremd und ablehnend. Dinge verschwinden, er zweifelt zunehmend an seiner Wahrnehmung. Und dann ist da noch Tom, der nicht nur von dem Landhaus, sondern auch von seiner Besitzerin zunehmend fasziniert ist.
Spannend, einfühlsam und mit bildhafter und zugleich klarer Sprache erzählt Martina Berscheid von Entfremdung und Verdrängung. Von Menschen, die auf der Flucht oder auf der Suche sind. Wie zuvor in ihrem Erzählband „Leichtgewichte“ legt sie in „Das Echo unseres Schweigens“ besonderen Wert auf die Darstellung ihrer Protagonisten: ihre Perspektiven, verschiedene Wahrnehmungen, ihre Sicht auf die Welt.
Martina Berscheid
Geboren 1973 in Kaiserslautern, lebt Martina Berscheid mit ihrer Familie in Homburg/Saar. Sie hat in Literaturzeitschriften und Anthologien publiziert und erfolgreich an Literaturwettbewerben teilgenommen. 2015 war sie eine der Hauptpreisträgerinnen des Hans-Bernhard-Schiff-Literaturpreises der Stadt Saarbrücken. Ihr Roman „Das Echo unseres Schweigens“ erschien 2018 im Rabenwald Verlag.