Der Spiegel
Er ist groß und ehrlich,der Spiegel in meinem Raum und ich bitte die Menschen, achtsam damit umzugehen. Seit heute weiß ich wirklich, warum.
Von Kindheit an lernen wir, Glas ist zerbrechlich und jeder Fingerabdruck darauf zu sehen. Welche Hausfrau mag das schon? Es ist ein Akt der Sicherheit und ein Arbeitsschonprogramm.
Doch für Kinder ist jeder Spiegel eine Faszination. Sich entdecken, begeistern, das Ich im Ich finden und erkennen darin.
Als Erwachsene gehen wir häufig anders damit um. Sich anschauen, kritisch und manchmal am liebsten ohne sich genau sehen zu wollen.
Doch genau darin liegt der Punkt. Diesen Menschen im Spiegel achtsam wahrzunehmen. Sanft und liebend mit ihm umzugehen, ihn anzunehmen mit all seinen scheinbaren Schönheiten und Schwächen, die wir sehen.
Den Menschen im Spiegel. Zu Hause und in der Welt. Das Ich im Du achtsam, friedvoll zu erkennen und anzunehmen und so das Du im Ich – im Spiegelbild.
So wir achtsam mit dem Spiegel umgehen, ehren wir den Menschen in ihm. Den Menschen, der uns jetzt, in diesem Moment gegenüber steht. Angefangen bei uns selbst.
Und mit jedem Ehren und Achten befriedet sich ein Stück unsere innere…und äussere Welt.
Kinder gehen noch frei, voller Freude und Entdeckungsdrang auf ihr Spiegelbild zu, ebenso im Normalfall auf das Kind, das ihnen gegenüber steht.
Es ist, als legten wir uns selbst und einander zum Gruß die Hand aufs Herz mit den Worten ich sehe, achte und erkenne Dich in mir und mich in Dir …meine Liebe, Mutter, Vater, Tochter, Sohn, Schwester, Bruder, Freundin, Freund,…. denn etwas ist immer von mir in Dir …und umgekehrt.
In lieben Gedanken
Von Herzen
Isabelle
(Text und Bild/Fotos Isabelle Hassan)