Im letzten Abendlicht und -Flow
Seit Tagen folge ich den Pfaden meines Gartens wie dem roten Faden durchs Dickicht, gleichsam einer heiligen, inneren Spur..
Mit Schere, Schaufel, Schubkarre widme ich mich den regensensreichen Ranken,Flechten und Dornen, als wäre Dornröschen eben wach geküsst und luge unter ihrer Heckendecke hervor.
Ich wollte meine Pflanzen immer lieber wachsen lassen, anstatt mit Schneidwerkzeug zu Leibe rücken, durfte jedoch erkennen, dass Schnitte zuweilen wichtig sind, mehr noch, essentiell.
Heute umso mehr sehe ich, wie beengend, bedrückend, atemraubend manche Arten von Fesseln, Umschlingungen, Verstrickungen, Übergriffen und Umklammerungen tatsächlich sein können oder gar sind.
Wie mitunter tödlich sie enden, wenn die Seele oder Pflanze nur noch diesen einen Ausweg kennt.
Es bleibt das be-herzte Wort, der entscheidende Schnitt, damit jede Pflanze, jedes Tier und jeder Mensch seinen eigenen Raum einnehmen kann und nimmt.
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In Achtung und Respekt der oder des jeweiligen Anderen, wo alles sein darf und sein kann, wie es von der Natur gegeben ist .
Pflanzen wachsen. Entwickeln und entfalten sich, dehnen sich aus. Brauchen Licht und Luft zum Atmen, Wachsen, ….Freiheit, Liebe, um ein heiles Ganzes zu sein.
Das ist ihre Bestimmung, ihr Instinkt ihre Überlebens-Strategie und -Natur.
Menschen auch.