Aktuell gibt es bei mir einige Dinge, die sich einfach verabschieden….Socken, die plötzlich abgelaufen sind, Porzellan und Keramikteile, manche im frühlingshaften Eifer katzenschwanzmäßig abgefegt- was äußerst selten geschieht , Pflanzen schütteln sich, Westen haben Löcher, als hätte sich eine Raupe durchgefressen… Gerissen, abgetragen, dünn geliebt entscheiden sie sich zu gehen , zusammen mit den Schuhen, die nach meiner Hand schnappen, als ob sie Hunger haben, und ich finde mich schmunzelnd, grinse einfach.
Gleichzeitig greife ich in Schubladen, erhasche Dinge, die ich beinahe vergessen hätte oder mein Appetit lockt sie hervor, zu neuen Topf-und Tellercreationen….Aha, so ist das….
Ein Kommen und Gehen, das sich vollzieht und manchmal sogar zelebriert sein, als ob es Geschichte schreiben will.
Im selben Atemzug sehe ich, wie Seelen in unterste Schubladen tauchen, Aspekte emporschleudern, von Menschen kaum erahnt, dass es sie überhaupt (noch) gegeben hat.
Im Wandel der Gezeiten.
Was kommen will kommt, was gehen will, geht und was zerschellen will, zerbricht…. wie Muscheln am wilden Meeresstrand. Festhalten zwecklos oder zumindest schmerzhaft.
Und manchmal ist es genau der Moment, an dem sich die Fragmente lösen, wir sie ziehen lassen können, dürfen, in dem sie abtauchen, aufgenommen werden vom endlosen Seelenmeer, wo wir sie noch erahnen können und der Prozess sie zermahlen kann…endlich…zu ganz feinem Sand….
Isabelle Hassan, 01.04.2025