Tagesgedanken vom 01.07.2015

Die Leiter

Die Kirschbaum in unserem Garten trägt in diesem Jahr wieder reichlich Früchte. Ich liebe Kirschen, alleine der Baum ist sehr alt und hoch gewachsen, so dass die Ernte für mich in jedem Jahr etwas schwierig ausfiel.
Dieses Jahr war es anders, denn ich habe mich zum ersten Mal in meinem Leben auf eine sehr hohe Leiter gewagt. Früher habe ich diese Dinger gemieden, denn alleine schon der Abstieg war ein Graus und wenn sie dann noch wackelten war es ohnehin vorbei.
Viel ist passiert seitdem und viel hat sich geändert.
Diesmal stand ich schon recht hoch auf der Leiter und für einen kurzen Moment ging mein Blick nach oben. Absteigen wäre ein Leichtes gewesen, doch als ich da stand, habe ich ein kurzes Gebet gesprochen, darum gebeten, heil und beschützt zu sein, mich auch dem Baum und der Leiter anvertraut und bin weiter hinauf gestiegen.

Das Gefühl war toll und mein Dank riesengroß. Das ist das Leben, dachte ich, genau so!
Wenn wir etwas im Leben erreichen wollen, einen Traum in die Tat umsetzen und sei der Gedanke noch so kühn geht es genau um diese Dinge:
Vertrauen und es einfach tun!

Wenn wir nur für einen Augenblick zögern oder zweifeln, sollten wir besser „absteigen“, denn das würde unser Vorhaben gänzlich zunichte machen. Wir würden mit wackligen Beinen stehen, hätten Angst weiter zu gehen und letztlich würde uns genau das zu Fall bringen.

Eine Sache „wissen“ ist eines, sie fühlen, erfahren, eine völlig andere. So oft schon habe ich diese Erkenntnis fühlen dürfen.

Ich kann Euch nur sagen: Wenn Ihr Euch erlaubt, die Leiter Eures Lebens zu erklimmen, die Aussicht kann gigantisch sein, und erst die Ernte ; )

In diesem Sinne wünsche ich Euch einen sonnig-schönen Tag und viel Erfolg beim Erklimmen der Stufen Eures Lebens ; )

Alles Liebe

Isabelle Hassan

Tagesgedanken vom 30.06.2015

Das Geschrei des Tigers

In Anlehnung an die Geschichte mit den drei Katzen stellt sich die Frage, warum die Getigerte und auch der Kater selbst mitunter so heftig reagierten, wenn man ihnen zu nahe trat.

Ja, warum überhaupt fauchen sie zuweilen oder schreien einander an?

Sie scheinen sich wohl bedroht zu fühlen auf die eine oder andere Weise. Sei es der „Eindringling“, wohl wissend, dass er auf „fremdem“ Terrain wandelte oder weil Menschen ihm zu nahe kamen, ohne dass er ahnen konnte, wie sie ihm gesonnen waren und was sie im Schilde führten.

Die Getigerte hatte sicher Angst, etwas von ihrem Revier abgeben zu müssen, vielleicht ein Stückchen der Lieblingsdecke , auf der sie am Abend so gerne schlief oder ein paar Streicheleinheiten von den Menschen, die sie ganz besonders liebt, wer weiß?

Und wie ist es mit uns Menschen? Wann schreien wir einander an?

Im Grunde ist es das Gleiche. Auch wir fühlen uns bedroht, machen uns groß und stark, bäumen uns auf, obwohl wir doch im Herzen Angst haben.
Angst vor Verlust, Angst zu versagen, zu kurz zu kommen, unterlegen, bzw. schwächer zu sein, …zu sterben? Denn letztlich ist doch jeder Verlust ein kleines Sterben, wenn wir die Sache einmal völlig nüchtern betrachten.

Mit jedem Mal, wenn wir uns unterlegen fühlen, kommt ein Stückchen genau dieses Gefühls auf und die Frage ist berechtigt, was genau wir verlieren können? Wieviel von uns geben wir auf, wenn wir dennoch nachgeben? Unsere Schwäche einfach zugestehen?
Es hat doch etwas von Menschlichkeit und vielleicht, nur vielleicht würde dann der Andere auch anders reagieren…?

Auf jeden Fall kann es uns helfen, mit unseren Mitmenschen leichter umzugehen, wenn wir uns bewusst sind, dass das wütende oder impulsive Geschrei, überhaupt Wut und Zorn, in den meisten Fällen einfach ein Akt der Hilflosigkeit unseres Gegenübers sind.

Vielleicht schaffen wir es damit leichter, dem Menschen mit Gelassenheit zu begegnen und ihm gerade deshalb umso mehr einen Platz in unserem Herz zu schenken…weil er es möglicherweise mehr und ganz besonders braucht.

Alles Liebe und einen wohlig entspannten Sommersonnnentag

Isabelle Hassan

Tagesgedanken vom 29.06.2015

Die drei Katzen

Im Moment könnte ich Euch viel erzählen, doch mit den drei Katzen fange ich an.
Am gestrigen Sonntag gab es eine Begegnung der tierischen Art.
Zum wiederholten Male hatte unser Garten Besuch von einem „fremden“ Kater, den wir den Mandarinenkater nennen.
Die Bewohnerinnen des Hauses quittierten seinen ganztägigen Aufenthalt, incl. häuslichem Niederlassen auf dem kuscheligen Wohnzimmerteppich mit unterschiedlichen Reaktionen:

Die „Neue“ ergriff alsbald das Weite und beäugte den Eindringling kritisch auf Distanz, bzw. verdünnisierte sich zunächst.
Die Getigerte verfiel in lautstarkes Gezeter, kokettierte jedoch gleichzeitig mit ihrer Machtposition, von wegen sie sei hier daheim.
Die Bunte wies den Mandarinfarbenen mit wenigen Lauten und Gesten in seine Schranken, als er ihr zu nahe kam und ihren Mittagsschlaf unterbrechen wollte, um sich dann jedes Mal wieder der wärmenden Sonne zu übergeben und gemächlich weiter zu dösen.

Als Mensch in dieser Sache fand ich die unterschiedliche Vorgehensweise sehr interessant und gewährte dem Tiger meinerseits Asyl bei friedlicher Umgangsweise incl. aller Vorzüge, die meine Damen auch genossen, schließlich war er ja Gast und ich offen für ein harmonisches Miteinander.

Wie würden wir Menschen wohl reagiert haben, wenn uns an ihrer Stelle jemand zu nahe getreten wäre, unsere Grenzen sichtlich überschritten hätte?

Hätten wir, wie die Neue auch das Weite gesucht, den Kopf in den Sand gesteckt, gewartet bis die Katastrophe von selbst vorüber gewesen wäre und dem „Feind“ das Feld und damit alle Macht über unser eigenes Wohlbefinden überlassen?

Oder hätten wir, wie die Getigerte, wüst auf den Anderen ein gezetert und geschimpft, uns dabei so richtig klasse gefühlt, weil wir uns ihm auf eigenem Grund und Boden damit überlegen gefühlt hätten?

Oder hätten wir, wie die Bunte, ruhig und gelassen reagieren können, dem Eindringling sanft, jedoch bestimmt seine Grenzen gewiesen, ohne uns dabei zu verausgaben und unser inneres Gleichgewicht ins Wanken zu bringen?

Eine interessante Frage, wie ich finde, die jede/r nur für sich selbst beantworten kann…

 

Mit diesen Gedanken wünsche ich Euch eine schöne, ausgeglichene und sonnige Woche mit vielen Momenten, die Eure Tage reich und wertvoll sein lassen.

Alles Liebe
Isabelle Hassan

 

Sonntagsgedanken vom 28.06.2015

Naturschauspiele oder der Mandarinenkater

Es ist Sonntag und das wunderbar warme Wetter lädt zum Frühstück auf der Terrasse ein.

Der Tag nahm seinen Lauf mit heftigem Gezeter einer unserer Katzendamen, die, wie sich herausstellte, einem männlichen Eindringling deutlich machen wollte, dass dies ihr Zuhause sei.

Weiter ging es mit Katerclinch in den Sträuchern am Gartenteich mit dem Resultat, dass einer von beiden für sich beschloss, den Rückzug anzutreten. Es war der „Mandarinenkater“, der seit kurzem Asyl auf unserer Terrasse sucht und bei genaueren Hinschauen deutlich gerupft aussah.

An sich hatte der Tag doch friedlich begonnen, was genau sollte oder wollte es mir sagen?

Mit einem Blick in den Garten wurde es mir klar: ich hatte um Einsicht gebeten, warum so mancher Strauch oder Pflanze unbedingt geschnitten werden sollte, wo ich doch im Normalfall alles gerne wachsen ließ.

Nun denn, vieles war ja auch in weiten Teilen des Gartens von Menschenhand angelegt worden und würde in der Natur mit Gewissheit in völlig anderer Kombination und Dichte aufgetreten sein.

Die „Erleuchtung „kam beim Frühstück. Wie in der Tierwelt auch, darf alles, was in Harmonie wächst, bleiben. Sobald eine Pflanze durch eine andere „unterdrückt“ oder in ihrem Lebensraum eingeschränkt wurde, sollte sie beschnitten – d.h. in ihre Grenzen gewiesen werden, sodass das Gleichgewicht wiederhergestellt wurde.
In weiten Teilen der 2. Gartenhälfte, die sich im wesentlichen selbst angelegt hat und mit einer wunderbaren Vielfalt an wilden Kräutern aufzuwarten weiß, funktioniert das ohnehin wie durch Zauberhand von selbst.

So war es bei den Katzen wohl auch: Alles, was zusammen passt, ohne das Andere einzuschränken, darf bleiben. Manchmal war es von Nöten, deutliche Grenzen aufzuzeigen und wenn man sich dann arrangieren konnte, sprich beide Seiten bereit waren, ab und zu zugeben, war ein gemeinsames Auskommen möglich.

Wie so oft lädt die Natur ein, sich ein Beispiel zu nehmen. In unserem Leben passt auch, wer unsere Kreise teilt, ohne sie zu zerstören. Dort, wo wir bereit sind, aufeinander zu zugehen, uns zu einigen, ist gemeinsames Leben möglich.
Werden wir allerdings in unserem So-sein-wie-wir-sind derart eingeschränkt, dass wir beginnen, uns selbst aufzugeben, sollte sich die innere Stimme unserer Selbstliebe zu Wort melden und uns darin unterstützen, dem Anderen Grenzen aufzuzeigen.
Nur, wer uns von ganzem Herzen und ohne Bedingung anzunehmen und lieben weiß, wird unsere Kreise auch weiterhin teilen und umgekehrt.

Dort, wo es zu erheblichen Dissonanzen kommt und wir bei uns selbst getan haben, was in unsere Macht steht, sollten wir den Mut haben, unsere Grenzen deutlich laut werden zu lassen.

Wir sollten loszulassen, damit , was bleiben soll, bleiben und was gehen soll, gehen kann im vollen Vertrauen, dass alles immer zum richtigen Zeitpunkt geschieht, manches nur von begrenzter Dauer sein mag und zu uns findet, was immer in Harmonie und Liebe mit uns, unseren Kreisen und unserer Entwicklung steht.

In Liebe und mit herzlichen Wünschen für Euren harmonischen Sonntag

Isabelle Hassan

Tagesgedanken vom 21.06.2015

Tagesgedanken

Musik verbindet oder an Tagen, wie diesen…

Normalerweise habe ich am Sonntag computerfrei. Nur selten lockt es mich dann an den viereckigen Kasten mit dem kleinen Bildschirm, der mich mit Euch und der Welt kommunizieren lässt.
Heute mache ich aus gutem Grund eine Ausnahme, weil gestern unsere Stadt, Homburg, zum Mittelpunkt eines überaus lebendigen und schönen Ereignisses wurde:

„Sing City trifft Orchester“ ließ mich von 12 Uhr mittags bis abends spät, zum ersten Mal überhaupt seit ich hier wohne, in der Stadt verweilen und dort, gemeinsam mit lieben Menschen, von Ort zu Ort wandern, um eine musikalische Reise der besonderen Art zu erleben. Zahlreiche Chöre und Musiker hatten sich an den verschiedensten Orten eingefunden, um große Teile ihres Repertoires zum Besten zu geben. An jeder Straßenecke sang und klang es und dazu kam ein begeistertes Publikum, das eifrig den, teils abgelegenen, Pfaden per Pedes oder musikalischen Shuttlebus folgte, um die kleinen und großen Klangerlebnisse begierig in sich auf zu nehmen.

Für mich begann die musikalische Reise mit dem Auftritt meines eigenen Chores „Sing`n` Swing“ unter der Leitung von Matthias Rajczyk in den Schlossberghöhlen. Ja und ich nenne sehr gerne die Namen, weil dieser Chor, ebenso wie alle anderen, die an dem Festival beteiligt waren, so viele Menschen miteinander in Kontakt bringt, sei es innerhalb des Chores selbst, wie auch in den Konzerten, dass es einfach eine Freude ist, dabei zu sein.
Und das konnte ich gestern überall feststellen: Menschen vieler Nationalitäten trafen sich, um gemeinsam zu musizieren oder den Klängen der Musik zu lauschen und nahmen mitunter weite Wege auf sich, um dabei zu sein.
Im Gespräch mit einer befreundeten Homburger Geschäftsfrau wurde schnell klar, was offensichtlich war: Alle waren „gut drauf“ und die Atmosphäre, wo ich auch hinschaute, in angenehmer, positiver Schwingung.

So viele Menschen waren der allgemeinen Einladung gefolgt, fanden sich zusammen, trafen sich teils nach langer Zeit wieder und freuten sich. Ein seliges Leuchten ging von ihren Gesichtern aus und schwappte über auf die Menge…

Wen wundert`s, wo Musik doch eine Weltsprache ist? Alles war harmonisch, klangvoll und verband, so dass der Flashmob „An Tagen wie diesen“ , gegen Abend, auf und vor der großen Bühne im Centrum, vom Publikum voller Enthusiasmus angenommen wurde. Endlich konnten und durften alle singen und freuten sich am gemeinsamen Lied.

Für mich war das so schön, dabei zu sein, Menschen wieder zu begegnen, auch aus anderen Chören, ihnen zu lauschen, die gute Stimmung aufzunehmen und zu sehen, was Musik im Menschen bewirkt.

Ein großes Plus war auch, dass das Event in der Tat auf das Wesentliche beschränkt wurde: die Begegnung von Mensch und Mensch in und mit der Musik. – Ohne die bei großen Festen üblichen, mannigfachen Ess-und Trinkstände, die bis auf einige wenige begrenzt waren, um die Gäste mit dem Essentiellen zu versorgen.

Mein Fazit für diese Veranstaltung: Ein gelungener, stimmungsvoller Tag mit vielen besonderen Momenten und ein großartiger Beitrag zur friedvollen Verständigung von Mensch zu Mensch.

Ich kann nur sagen: Leute singt und tanzt mal wieder oder öfter, beim Kochen, Spazierengehen, in der Werkstatt oder wo auch immer es Euch gerade in den Sinn kommt! Singen und tanzen belebt und tut Körper, Geist und Seele gut!

Übrigens: Wer reden kann, der kann auch singen 😉

Danke allen, die diesen wahrhaft besonderen Tag möglich und für uns zu einem Erlebnis haben werden lassen:-)

Alles Liebe und einen schönen Abend
Isabelle Hassan.

Tagesgedanken vom 15.06.2015

Am vergangenen Wochenende hatte ich ein sehr schönes Erlebnis, das mich zu den heutigen Zeilen bewegt hat.

Zum 1.Mal hatte ich mich sehr kurzfristig zu einem Projektchor gemeldet, der, aufgrund diverser Umstände, mit nur wenigen Proben für ein Klassik Open Air zusammen finden sollte.
Es galt, etwas zu tun, was ich schon immer gerne tat – singen – und es war eine ganz wunderbare Erfahrung, die mit einem stimmungsvollen Konzertabend mit großartigen Menschen belohnt wurde.

In meinem Leben habe ich so oft Menschen sagen hören, “ ich würde ja gerne, aber…“ oder “ ich hätte ja gerne, aber…“ und auch ich kenne diese Sätze nur zu gut…

Wer will, findet immer ein Aber und es gibt tausend Gründe, etwas nicht zu tun, doch umso mehr, es dennoch zu machen!

Heute sage ich ganz klar, ich tue das, was mir Freude macht und meinem Herzen wohl bekommt. Ein „ich kann nicht“, aus welchem Grund auch immer, ist aus und vorbei!

Alles, was andere können und wovon wir glauben, es nicht zu können, weil…obwohl wir es doch so gerne täten, ist nur ein Gespinst in unserem Kopf, ein Gebilde aus Angst und Phantasie, mit dem wir uns selbst behindern, den Wind aus den Segeln nehmen, nur um forthin schön brav weiterhin in unserem sicheren Hafen weilen zu dürfen.

Einen super schönen Song hierzu, den ich Euch gerne mit auf den Weg geben möchte, findet Ihr auf YouTube, wenn Ihr „Gold von den Sternen“ eingebt.

Es gehört zu meinem Job, Menschen Mut zu machen, sich selbst zu finden, zu sich selber zu stehen und sich selbst zu leben, mit all den schönen Facetten, die uns und unser Leben ausmachen, was eine meiner Schülerinnen mal dazu bewog, mich die „Mut-mach-Frau“ zu nennen und worüber ich heftig schmunzeln musste.

Nun, ich bin sehr gerne die Mut-mach-Frau, wenn ich Euch und uns allen damit dienlich sein kann 🙂

Und nun geht endlich hinaus, findet Euer ureigenes Gold und habt eine traumhaft schöne Woche!

Alles Liebe
Isabelle

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